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Verkehr in Albanien


Autor: Jürgen Huber


 

Auf dem Weg von Pogradec nach Tirana ist dem Eisenbahnfreund in mir sofort aufgefallen, dass parallel eine Eisenbahntrasse verlief. In der Tat begleitete uns die Eisenbahnstrecke Pogradec- Elbasan- Tirana- Durres häufig auf gleicher Höhe.
Leider wurde diese vor circa 2 Jahren eingestellt. Da die Eisenbahnlinie immer wieder neben der Straße auftauchte, eine Eisenbahn aber lange nicht die Steigungen überwinden kann, die ein Kraftfahrzeug hinbekommt, liegt der Verdacht nahe, dass häufige Spitzkehren in den Polis Bergen vorhanden sein müssten, die wir jedoch nicht sehen konnten.
Die Eisenbahn steht leider nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der albanischen Regierung.

 

Nach einer längeren Fahrt erreichten wir dann die Hauptstadt Albaniens Tirana. Welch ein Schock; die Straßen voll bis zum Anschlag; Staus ohne Ende; Hupen und drängeln.
Tirana ist Albaniens Hauptstadt und mit 600.000 Einwohner*innen mit Sicherheit die größte Stadt in ganz Albanien. Und das macht sich bemerkbar, hier gibt es sehr viele fertige und im Bau befindliche Hochhäuser. Für uns war es nicht zu erkennen ob diese Hochhäuser einmal Hotels, Gewerberäume oder Wohnraum werden sollen.
Tirana befindet sich außer Sonntags im Zustand eines ständigen Verkehrsinfarkts. Es wird immer gehupt, gedrängelt, die Spur gewechselt. Obwohl letzteres fast unmöglich erscheint, denn selten ist der Verkehr im Fluss. Obwohl die Polizei fast immer präsent ist, ist das Parken in zweiter und dritter Reihe die Ursache manch eindrucksvollen Staus. Wenn du in deiner näheren Umgebung das Geräusch einer heiseren Kuh oder Elches vernimmst, so sei vorsichtig, denn das ist ein deutliches Zeichen, dass der Besatzung eines Polizeiautos etwas nicht gefällt.
Der ÖPNV scheint nur aus Bussen zu bestehen. Hier finden wir eine reichhaltige Palette. Ich war einmal Fahrgast eines im Jahre 2016 in Rouen (Frankreich) ausgemusterten Busses. Alle Schilder in Französisch, sogar die Werbung für ein Festival war noch vorhanden.
Es gibt auch 25 Meter lange Flexibusse. Hier ziehe ich den Hut vor den Fahrer*innen, denn mit einem 25 Meterbus durch Tirana zu fahren, ist absolute Kunst.
Für umgerechnet 40 Cent (40 LEK) fährt Dich der mit Fahrer und Schaffner versehene Bus durch die City. Das Personal ist in der Regel ausgesprochen freundlich.
Es sieht sehr danach aus, als würde in dieser Stadt voll auf die Straße gesetzt. Es ist zwar von Plänen einer Straßenbahn zu lesen, aber das sind Pläne.

 

Bilder:

Brückenbauwerk der stillgelegten Eisenbahn; der LKW ist schneller und flexibler?

Ehemalige Haltestation der Eisenbahn

Industrieanlagen aus der "guten? alten Zeit"

Einsamer, nicht mehr genutzter Tunnel

Das Verkehrsmittel der Zukunnft Albaniens?

Flexibus in der Stadt

Flexibus am Haltepunkt

Alternatives und schnelleres Lastentransportfahrrad

Parksituation im Alltag

 

Autor und "Knipser" ist Jürgen Huber

 

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