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Diskussionsbeitrag zur Rheinspange

 

Es ist öffentlich: Die „Rheinspange“ A 553, eine geplante Verbindung zwischen der A 59 und der A 555 soll den Rhein zwischen Niederkassel und Wesseling im Tunnel queren.

Diese Erweiterung des Autobahnangebotes ist umweltpolitisch nicht tragbar und steht der Verkehrswende entgegen. Übrigens wird der Ausbau des sogenannten Tausendfüßlers in Bonn auch hiermit begründet, denn der zusätzliche Verkehr muss ja aufgenommen werden!

Seriöse Gutachten bestätigen: „Der Ausbau von Straßen verhindert nur kurzfristig den Stau, denn ein verbessertes Angebot zieht mehr Verkehr nach sich“. Das Handelsblatt bringt es mit diesem Zitat auf einen einfachen Nenner: "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten".

Der Betrag von geplant einer Milliarde Euro wäre erheblich besser in der Infrastruktur der Bahn investiert. Hier gibt es eine Menge Projekte, die das Geld gut gebrauchen könnten. Der ÖPNV hat nicht nur in Ballungsgebieten Ausbaubedarf, damit Pendler*innen aufs Auto verzichten können. Es sind übrigens mehr als gedacht!

Ich denke auch an den Ausbau des Schienennetzes. Dabei weniger an den Bau von ICE Strecken für den Personenverkehr, sondern den Ausbau von Güterzugstrecken. Denn ein Güterzug kann bis zu 52 LKW ersetzen. Warum wird z.B. die Rheinspange nicht als Schienenstrecke gedacht?

Wir könnten über dieses Thema ein Buch schreiben, doch das ist nicht der Sinn. Wir möchten mit Ihnen über dieses Thema diskutieren, hier im Internet! Bitte schreiben Sie uns Ihre Meinung.

Autor: Jürgen Huber unter Mitarbeit der Mitglieder des VF

Beitragsbild: Aus den Anfängen der Flussunterquerungen; der alte Elbtunnel.

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Maria Apfelbaum-Mayer (Montag, 13 Februar 2023 11:11)

    Hallo, das immer fortwährende Zuteeren von Flächen muss ein Ende haben. Der Aberglaube, Wachstum sei alles was es auf der Welt gibt, ist nicht mehr zeitgemäß! Wenn ich über die Autobahn 1 zur Leverkusener Brücke fahre, sehe ich, wie gnadenlos zugeteert die Brückenenden sind. Ja, ich muss Autofahren! Das ist vergleichbar mit der Fläche eines ganzen Dorfes. Ewiges Wachstum wird es nicht geben, irgendwann sagt die Erde:"Jetzt ist Schluss" und dann war es das nicht nur mit Wachstum. Die Hoffnungen an die Politik mit dem Einzug der Grünen sind bei mir so enttäuschend, dass ich sicherlich davon absehen werde, diese Partei noch einmal zu wählen. Da gibt es andere Linksparteien, die das besser können.

  • #2

    Herand Müller-Scholtes (Montag, 13 Februar 2023 11:26)

    Eine Autobahn ist dazu gedacht Menschen und Waren von A nach B zu bringen, eigentlich als Fernstraße. Aber eine Autobahn kann nicht "den Verkehr in der Region entlasten", da sie die Autos und Lastwagen von A nach B bringt. Jede Strecke zur und von der Autobahn weg wird je nach Verkehr belastet. Denn Entlastung würde bedeuten, die Autobahn erfüllt ihre Funktion nicht, weil dann keine Kraftfahrzeuge fahren und sich auflösen. Am Beispiel einer U-Bahn-Treppe: Keiner würde auf die Idee kommen, eine U-Bahn-Treppe könnte etwas entlasten. Denn letztlich landen die Menschen auf dem Bahnsteig und knubbeln sich. Fernstraßen haben die Funktion eines Magneten. Sie ziehen magisch Fahrzeuge von überallher an. Und um die Ecke auch noch zahlreiche Dörfer liegen, wird sie als Kurzstrecke und scheinbare Abkürzung genommen. Navigationssysteme errechnen weite Strecken, die dann im Traum schneller zurückgelegt sind, da schneller gefahren wird. Aber je mehr Autos den Vorteil wollen, desto weniger gewinnen am Ende Zeit. Der Lokalverkehr mit weniger Entfernung und weniger Zeitbedarf bleibt auf der Strecke. Die optimale Autobahn wäre die ohne Autos, denn da wäre die Entlastung am größten! Eine Toilette macht den Denkfehler deutlich. Ist sie überlaufen, käme keiner jemals auf die Idee, die Zugangsleitung zu verbreitern und eine Lösung darin zu sehen. Daher mit dem Geld die WESTBAHN bauen und die NIEDERKASSELER STRASSENBAHN!!

  • #3

    Dr. Franz-Friedrich Rohmer, Königswinter (Montag, 13 Februar 2023 12:43)

    Man mag es nicht glauben: man will die Rheinspange, um während der Instandsetzung der maroden Rheinbrücken in Rodenkirchen und Bonn-Nord den Verkehr über den Rhein zu gewährleisten! Eine Begründung für den Psychiater. Die in Rede stehende "Vorzugsvariante" mit Tunnel ist umweltschädlich. Das ist unstreitig. Wer die Trasse fordert gibt zu, für ihn sind Umweltbelange minderwertig gegenüber Belangen des Verkehrs.

  • #4

    Gisela von Mutius (Montag, 13 Februar 2023 18:31)

    Wir wollen eine Mobilitätswende, d. h. doch: weniger MIV, wesentlich mehr Nutzer*innen der Bahn, des ÖPNVs, Radler*innen und Fussgänger*innen! Damit müssen alle "Prognosen" und Planungen, die von einer weiteren Verkehrszunahme auf Autobahnen und Strassen ausgehen, in den Papierkorb! Wenn immer mehr Menschen das Auto stehen lassen oder sich erst gar nicht eines zulegen, wird der Raum für die Leute , die - aus welchen Gründen auch immer - aufs Auto angewiesen sind (Lieferdienste, Handwerker*innen, körperlich Behinderte usw.) größer, und sie stehen nicht im Stau. Also: nur noch absolut notwendige Reparaturen an Autobahnen, Brücken und Strassen. Keine Erweiterungen und keine Neubauten von mehr!