· 

Warten wegen gestrichener Bahnfahrten im Stadtbahnbereich Bonn

 

Mit dem neuen Fahrplan fallen 63 Fahrten zwischen Buschdorf/Tannenbusch und Bad Godesberg weg“

 

Es ist eine absolut falsche Entscheidung, die Stadtbahnlinie 63 drastisch auszudünnen, wenn die Stadt Bonn ihre Klimaziele erreichen und die Verkehrswende voranbringen will. Denn zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegt man Autofahrer/innen nur durch Verbesserung des Angebots, nicht durch Reduzierung!

 

Beim Stadtgespräch des WDR am 8. Dezember im Münster-Carré nannte Stadtbaurat Wiesner den 5-Minutentakt zwischen Bonn und Köln als politisches Ziel der Stadt. Wie kann es dann sein, dass genau das Gegenteil umgesetzt wird – noch dazu auf Bonner Stadtgebiet, wo man unabhängig von Kölner Entscheidungen wenigstens innerhalb der eigenen Grenzen den 5-Minutentakt verwirklichen kann?!

 

Es sollte auch berücksichtigt werden, dass es auf der DB-Strecke Köln-Bonn-Koblenz zunehmend zu Zugausfällen und Verspätungen kommt. Wenn nun gleichzeitig die alternative Städteverbindung durch die Stadtbahn ausgedünnt wird, zwingt man doch die Fahrgäste geradezu, aufs Auto umzusteigen!

 

Bild: Linie 66 nach Mehlem Foto: Jürgen Huber

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Gisela von Mutius (Freitag, 20 Januar 2023 17:41)

    Wir werden aus einer Nation von Autofahrer*innen keine Nation von Radler*innen machen können. Das verhindert schon der demographische Wandel. Ohne gut ausgebauten, gut getakteten und erschwinglichen ÖPNV wird es keine Mobilitätswende geben. Die Ausdünnung von Fahrplänen ist deshalb kontraproduktiv - und für mich absolut unverständlich.

  • #2

    Wolfgang Dreier (Sonntag, 22 Januar 2023 17:19)

    Es wäre gut gewesen, wenn in dem Artikel in wenigen Sätzen die Motivation der SWB bzw. KVB für die Kürzungen im Fahrplan dargestellt worden wäre.

  • #3

    Ilse Maresch (Montag, 23 Januar 2023 10:32)

    Sie haben recht: man müsste die Gründe für die Ausdünnung des ÖPNV benennen.
    Nur: wie kann ich das?
    Ich durchschaue die Gesetzgebung (auf Bundes- und Landesebene) nicht so, dass ich mir zutraue, mitreden zu können. Andererseits gibt es eine politische Absichtserklärung: zugunsten des Klimaschutzes den Autoverkehr zu reduzieren und den ÖPNV als Alternative attraktiver zu gestalten. Das anzumahnen habe ich mit meinem Leserbrief beabsichtigt. Man muss es wollen und Wege suchen - statt immer wieder zu jammern, den Autofahrern wird das Leben so schwer gemacht, man kommt ja nicht mehr in die Innenstadt.
    Ich denke, bei den SWB und in der Verwaltung sitzen genug Fachleute, die wissen, wie man den ÖPNV nach vorne bringen kann. Die sollte man Vorschläge machen lassen und dann die Umsetzung aktiv vorantreiben. Dazu werden sie bezahlt! Da bin ich als Laie nicht in der Pflicht.
    Oder sehe ich das falsch?