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Stadtbahn-Direktverbindung ICE Bhf Bonn/Siegburg ↔ Beuel ↔ Bad Godesberg (über Konrad-Adenauer-Brücke)

Warum schlagen wir dieses Projekt vor? Es ist eine wichtige Verknüpfung mit hoher verkehrlicher Relevanz und Wirksamkeit für das regionale Schienennetz, ein zentraler Mosaikstein im Rahmen der Verkehrswende. Das Dienstleistungs- und Geschäftszentrum Beuel profitiert vom direkten Schienenanschluss an Hangelar und die Siegorte. Berufspendlern wird eine umsteigefreie, schnelle und direkte Verbindung von den Ortschaften an der Sieg zu Arbeitsplätzen in Beuel angeboten, eine echte Alternative zum eigenen PKW.

Schienen-Tangente Beuel Verknüpfung Bahnhof Beuel ↔ B 56

 

 

 

Ist es klug und zeitgemäß, sämtliche Schienenwege der Straßen- und Stadtbahnen in Bonn über den Hauptbahnhof zu leiten? Schienentrassen in Bonn müssen zu einem Schienennetz verbunden werden, das direkte Routen und kürzere Fahrzeiten ermöglicht – und die Überlastung am Hauptbahnhof abbaut. Zentrale wichtige Verknüpfungen mit hoher verkehrlicher Relevanz und Wirksamkeit sollten schnell verwirklicht werden. Bei ihrer Realisierung ist mit sehr überschaubaren rechtlichen und tatsächlichen Hindernissen und Kosten zu rechnen.

 

Die Karte zeigt die attraktive Verbindungskurve; sie schafft neue, direkte, umsteigefreie und umweltfreundliche Fahrbeziehungen, für die heute das Auto benutzt wird – die „Tangente Beuel“, Verknüpfung Schienentrasse Linie 62 Bahnhof Beuel mit Stadtbahntrasse 66 via Hangelar / Siegburg.

Die Tangente Beuel bietet Vorteile und Alternativen für Berufspendler aus Siegburg, Hangelar, Bad Honnef, Königswinter, Oberkassel. Zwei Rheinquerungen und 15 Minuten Fahrtdauer werden eingespart. Das Dienstleistungs- und Geschäftszentrum Beuel profitiert vom direkten Schienenanschluss an Hangelar und die Siegorte. Es wird von störendem Park & Ride-Verkehr entlastet. Das „Mobilitätszentrum“ Beuel Bahnhof wird aufgewertet; es bedient zusätzliche Destinationen (Siegburg, Bad Godesberg und indirekt Bad Honnef).

Wie sieht das Projekt mit einer Länge von 500 Metern aus?

Eine Weiche nördlich des Beueler Bahnhofs zur Gustav-Kessler-Straße. Kreuzung Königswinterer Straße an Lichtzeichenanlage neben der Bahnüberführung. Einfädelung via Hangelar/Siegburg in die Schienen-Trasse der Linie 66, die mittig in der B56 verläuft.

Viel Platz für die Trasse ist vorhanden!

Bild oben links: Mittels Weiche trennen sich die Linie 62 und die neue Stadtbahn an der Kreuzung Gustav Kessler Straße und Obere Wilhelmstraße

Bild oben Mitte: Reichlich Platz für die Trasse in der Gustav Kessler Straße.

Bild oben rechts: Einfädelung von der Gustav Kessler Straße in die Königswinterer Straße.

Bild unten links: Weiter bis zur B56 auf der Königswinterer Straße

Bild unten Mitte: Einfädelung von Königswinterer Straße in die  B 56 Richtung Hangelar/Siegburg

Bild unten rechts: Blickrichtung nach Norden in die Niederkasseler Straße; Anschluss der Tangente Beuel an die geplante Rheinuferbahn nach Niederkassel wäre möglich und sinnvoll".

Alle Fotos: Peter Oszvald

Zwischen DB-Trasse und Gustav-Kessler-Straße und am Ostrand der Königswinterer Straße steht Raum für die Trassierung zur Verfügung. Privateigentum ist nur am Rande betroffen. Eingriffe in das Straßenbegleit-Grün im Bereich der neuen Schienentrasse sind nicht vermeidbar. Sie sind abzuwägen, zu minimieren und auszugleichen.

Das VF hat das Projekt vor 7 Jahren zum ÖPNV-Landesbedarfsplan NRW angemeldet. Die Landesregierung hatte um bedarfsorientierte Vorschläge aus der Sicht potentieller ÖPNV-Nutzer gebeten. Sie sollten bei der Fortschreibung des Landesbedarfsplans berücksichtigt werden, falls sie sich als verkehrlich, technisch und wirtschaftlich sinnvoll erweisen. Das hat sich nicht durch Liegenlassen erledigt.

Weiter nach Bad Godesberg

Umsteigefrei aus Siegburg über Beuel nach Bad Godesberg, über die Konrad-Adenauer-Brücke; das geht schnell und direkt; macht die Stadtbahn attraktiv für Berufspendler, für Besorgungen des täglichen Lebens; mindert den Autoverkehr; fördert das Zusammenwachsen der Stadtbezirke Godesberg, Beuel und Bonn; mindert die trennende Wirkung des Rheins für die Stadtgesellschaft. Bonn besitzt Vorplanungen der Verbindungskurven beidseits der Südbrücke; das VF fordert schnelle Verwirklichung der drei Verknüpfungen.

Auf der jetzigen Trasse der Linie 62 nach Oberkassel ginge es dann weiter bis zum U-Bahnhof Ramersdorf. 

Autor*innen: Anne Küpper-Oszvald & Dr. Franz-Friedrich Rohmer

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Kommentare: 3
  • #1

    Raimund Gerber (Montag, 09 Januar 2023 19:34)

    Wunderbare und richtige Idee. Ich kann nicht verstehen, wieso unsere Politikerinnen und Politiker, sei es aus Bund, Land, Rhein-Sieg-Kreis, Stadt Bonn, auf solches Projekt nicht selbstverständlich selber kommen. Sollte auch in den Regionalplan!! Zusätzlich ist eine Schienen-Verbindung mit den Neubau-Planungen für die Strassenbahn nach Niederkassel / Köln einzuplanen.

  • #2

    Karl-Heinz Rochlitz (Dienstag, 10 Januar 2023 10:00)

    Prinzipiell ein natürlich sehr gutes, vordringliches Projekt, zumal ich zweifle, ob künftig alle Bahnen einer 66 im 5-Minuten-Takt, der 62 und der rechtsrheinischen Rheinuferbahn über den Berliner Platz fahren sollten. Allerdings bedarf es dann auch einer Auffahrt von der Beuel-Oberkasseler Strecke auf die Südbrücke und einer Verbindung von der Südbrücke Richtung Bad Godesberg: Diese Verbindungskurven fehlen dann auch! Allerdings ist dann auch zu bedenken, ob es mit allen drei Verbindungen noch der Seilbahn bedarf, deren Fahrgastzahlen sich wesentlich aus den rudimentären Stadtbahnverbindungen speisen. Eigentlich müsste man dann die Seilbahn nur noch an die Stadtbahn im Bereich Trajektkreisel und UN Campus "anhängen", also ohne Rheinquerung realisieren. Ist das bedacht worden?

  • #3

    Elmar Schulze Messing (Dienstag, 10 Januar 2023 16:32)

    Grundsätzlich unterstützenswert! Und mit der Anbindung an die Linie 66 (B56) anfangen. Die etwas aufwändigere Anbindung nach Godesberg könnte ja auch später erfolgen.
    Zum Seilbahneinwand: m.E. bedient die Seilbahn ja primär die Ost-West-Verknüpfung, nicht die (Ost-)Nord-Süd(-West)-Anbindung. Außerdem wollen wir ja durch bessere und mehr Angebote weniger Autoverkehr haben, oder? Oder sollte nur mal schneller vorangehen, damit ich mit der Seilbahn noch fahren kann, so lange ich ein Jobticket habe :-)
    Politisch sinnvoll wäre es vielleicht auch, die Vergaberichtlinien so anzupassen, daß perspektivischer geplant werden kann ohne von bisherigen (individualverkehrgeprägten) Erfahrungen auszugehen?