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Update: Wo ist die Godesberger Fähre hin?

Wer ist nicht schon einmal mit der Fähre Konrad Adenauer, die zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf den Rhein überquert, gefahren. Das Vibrieren der gesamten Fähre, verursacht durch die drei Deutz Dieselmotoren mit 130KW/180PS, werden wir in Zukunft vermissen. Und das ist gut so, denn die Fähre aus dem Jahre 1967 wird momentan auf Elektroantrieb umgebaut.


Jürgen Huber


Auf der Godesberger Seite wird die Fähre später mit elektrischer Energie aufgeladen. Foto: Jürgen Huber
Auf der Godesberger Seite wird die Fähre später mit elektrischer Energie aufgeladen. Foto: Jürgen Huber

 

Seit einiger Zeit liegt die Fähre auf der Lux Werft in Mondorf, die auch Betreiberin der Fähre ist. Die Dieselmotoren sind laut Auskunft der Werft bereits ausgebaut, diese werden durch drei Asynchronmotoren (Elektromotoren) ersetzt, die ungefähr die gleiche Leistung wie die Dieselmotoren aufweisen. Dies führt dazu, dass die Fähre so Energieeffizient wie möglich bei gleichbleibendem Komfort unsere Fahrgäste übersetzt. Der Landanschluss, um die Fähre wieder für den nächsten Tag zu laden, wird auf der Godesberger Seite eingerichtet, teilt uns die Werft mit.

Die Fähre Mondorf verkehrt während der Umbauzeit zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf. Auch diese Fähre soll später umgerüstet werden. Foto: Jürgen Huber
Die Fähre Mondorf verkehrt während der Umbauzeit zwischen Bad Godesberg und Niederdollendorf. Auch diese Fähre soll später umgerüstet werden. Foto: Jürgen Huber

Die Lux Werft begann schon sehr früh damit, sich mit alternativen Antriebstechniken zu beschäftigen. So ist die Konrad Adenauer nicht das erste Schiff, welches mit Elektroantrieb ausgerüstet wird, die Werft verfügt über eine langjährige Erfahrung.
Ganz in der Nähe Bonns, nämlich auf der Rurtalsperre Schwammenauel in der Eifel fährt das Personenschiff Sankt Nikolaus mit einem 50kW starken Elektroantrieb seine Passagiere über den See.
Nicht nur mit batteriebetriebenem elektrischen Antrieb hat sich die Werft beschäftigt, auch der Antrieb mit Methanol wurde schon früh von der Werft realisiert.Im August 1997 erhielt die Weiße Flotte Baldeney im Ruhrgebiet ein neues Elektroschiff. Bis dahin weltweit einzigartig ist der Antrieb: Sieben Brennstoffzellen, die mit grünem Methanol gespeist werden, produzieren an Bord den Strom für die Batterien. Diese speisen dann den Elektromotor. Das Fahrgastschiff MS Innogy, vormals „Westenergie“, fährt mit dieser Technologie nicht nur CO2-neutral, sondern fast geräuschlos über den Baldeneysee und die Ruhr.

Zwischenbericht des Umbaues vom 30.6.2024

Die Betreiberin der Fähre berichtet uns:
In jeder Ecke wird umgebaut und erweitert. Das Wetter spielt uns in die Karten für den umfangreichen Neuanstrich der Fähre. Sie wird komplett vom Unterwasserbereich bis zum Dach neu angestrichen.
Auf zwei Bildern sehen sie einen der drei Elektomotoren für die Antiebe incl. Zuleitungen. Jeder Motor hat 140kW bei 2100U/min.
Die Batteriekapazität beträgt 1408kWh, aufgeteilt in zwei klimatisierte Batterieräume. Geladen werden die 22 Batterieracks über zwei 125A Landanschlüsse.

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Kommentare: 1
  • #1

    Holger Koslowski (Sonntag, 26 Mai 2024 10:41)

    Das ist großartig! Danke für den Bericht!