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Rheinnixe soll nicht mehr fahren

 

Die Rheinnixe ist unrentabel geworden und soll stillgelegt oder schlimmer, verkauft werden. Wir haben nachgedacht und eine Alternativlösung gefunden, die wir Ihnen hier gerne vorstellen möchten.

 

Die Rheinnixe

Sie wurde 1980 in Betrieb genommen und seitdem hat sie viele Bonner*innen von Beuel nach Bonn und umgekehrt gebracht. Auch ich habe sie zu Zeiten meiner Berufstätigkeit häufig genutzt, denn die Brücke war für mich keine Alternative. Ich hörte einmal von einer Dame: „jetz fahre merr mett ennem Böötche noh Bonn“. Frau und Herr Schmitz haben das immer sicher von einer Rheinseite zur Anderen gemacht, oft gab es ein „Schwätzchen“, manchmal war er schlecht gelaunt, das sah man früh genug, dann war Ruhe die bessere Lösung.

 

Die Umstände

Widrige Umstände lassen den Betreibern der Personenfähre „Rheinnixe“, die zwischen Bonn und Beuel verkehrte, keine andere Wahl, als die Fähre stillzulegen. Das Freibaggern des Anlegers in Beuel kostet eine Unmenge an Geld und kann durch ein einziges Hochwassers wieder zunichte gemacht werden. Die Suche eine*r Nachfolger*in des verstorbenen Fährmannes erweist sich als sehr schwierig, denn für den Querverkehr auf dem Rhein bedarf es einer zusätzlichen Ausbildung.

 

Der Lösungsansatz

In einem Artikel vom November 2019 machte ich in anderem Zusammenhang schon einmal auf diese Möglichkeit aufmerksam. https://bonnlab.de/ein-fuer-das-rheinland-ungewoehnliches-verkehrsmittel/

Der Vorschlag wäre, die SWBV übernehmen diese Fähre und setzen diese innerhalb des Verkehrsverbundes als Wassertaxi ein. Startend in Bonn unterhalb der Oper oder am alten Standort neben dem Rheinpavillion startet sie Richtung Oberkassel mit Zwischenhalt am Bundeshaus. So wäre das ehemalige Regierungsviertel mit dem UN Campus als auch der Bonner Bogen mit den vielen Beschäftigten bequem zu erreichen. Mit dem „Fassungsvermögen“ von 150 Personen plus Fahrrädern ist sie für einen Versuch optimal geeignet. Denn bevor die Fähre auf Elektro- oder Wasserstoffantrieb umgerüstet würde, sollte erst einmal eine ausgiebige Testphase ohne große Umbauten stattfinden.

Sicher werden sich viele Stimmen mit den unterschiedlichsten Argumenten dagegenstemmen. Aus der Zeit meiner Berufstätigkeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass manche Dinge nur durch ausprobieren ein vernünftiges Ergebnis bringen.

Den Artikel schrieb unser MItglied Jürgen Huber

Foto: Rheinnixe am Beueler Rheinufer   Bildrechte: Jürgen Huber

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Karin (Freitag, 09 Dezember 2022 14:18)

    Der Vorschlag scheint mir sehr vernünftig. Schade, dass es noch keine Kommentare dazu gibt. Wie ist der Stand der Dinge jetzt, Anfang Dezember? Vor 10 Jahren habe ich davon geträumt, das Schiff zu kaufen. Jetzt bin ich wohl zu alt...

  • #2

    VF Admin (Montag, 12 Dezember 2022 08:36)

    Guten Morgen Karin, wir sagen Danke für den Kommentar. Leider ist der aktuelle Stand der Dinge, dass die Fähre "nicht in das Konzept" der Stadtwerke Bonn passt und ein Kauf abgelehnt wird. Somit stehen zwei Fähren zum Verkauf, die "Rheinnixe" in Beuel und die ehemalige Fähre "Grafenwerth", die in Königswinter liegt.
    Leider ist es in Bonn wieder einmal gelungen, ein nicht zu unterschätzendes Verkehrsmittel vernünftig einzusetzen. Erstaunlich ist, dass sich eine Oppositionspartei im Bonner Stadtrat ebenfalls mit unserem Gedanken beschäftigt hat.
    Sagt Jürgen Huber

  • #3

    Ilse Maresch (Montag, 12 Dezember 2022 09:41)

    Die Rheinquerung gehört unbedingt zu einem gut funktionierenden ÖPNV hinzu. Gerade versucht man, per Seilbahn eine neue Rheinquerung zu schaffen. Da ist es widersinnig, gleichzeitig zwei vorhandene Fährverbindungen stillzulegen. Dadurch zwingt man die Bürger/innen, die auf beiden Seiten des Rheins unterwegs sind, aufs Auto umzusteigen; denn auch für professionelle Radfahrer/innen werden die Wege einfach zu weit. Ich plädiere dafür, einen Bürgerantrag zu stellen und den Rat entscheiden zu lassen, ob wir mehr Autoverkehr in Bonn wollen oder ob die Fähren in das ÖPNV-Netz einbezogen werden sollen. Die Kosten dürften sich in überschaubarem Rahmen halten angesichts der enormen Kosten der Folgeschäden, die durch mehr Autoverkehr geschaffen werden.